Das Bedürfnis nach einer eigenen Datenbank verspüren viele Firmen. Doch viele sind sich unsicher, wie genau das ablaufen wird. Deshalb die folgenden 5 Schritte:
Schritt 1: Beratung und Festlegung des Datenschemas
In diesem Schritt wird der Sinn und Zweck der Datenbank herausgearbeitet und daraus folgend das Datenschema, also der Aufbau der Datenbank mit Tabellen und Spalten-Bezeichnungen.
Die theoretische Grundlage des Datenschemas ist das Entity-Relationship-Modell: eine Entität ist ein „Ding“, beispielsweise ein Kunde, ein Auftrag oder ein Posten in der Rechnung. Die „Relationship“, auf Deutsch „Beziehung“, ist dann eine Aussage wie „Ein Kunde kann mehrere Aufträge haben“ oder „Jede Rechnung kann mehrere Rechnungsposten haben“.
Schritt 2: Umsetzen des Datenschemas in SQL
Aus dem erarbeiteten Datenschema kann man 1:1 SQL-Code aufbauen. Zusätzlich zu den Tabellen, die aus Spalten bestehen, werden noch Indizes aufgebaut, die den Zugriff auf die Tabellen über bestimmte Spalten beschleunigen. Einen Index kann man mit einem sortierten Wörterbuch vergleichen, in dem man dank der Sortierung recht schnell den richtigen Datenbank-Eintrag findet. Mehr dazu im Artikel über Multi-Indizes.
Außerdem werden Constraints, also Einschränkungen, aufgestellt. Eine Einschränkung kann so aussehen, dass ein Kunde nicht mehr gelöscht werden darf, wenn ihm bereits eine Rechnung gestellt wurde.
Schritt 3: Definition einer API
Die grundlegenden Operationen auf einer Datenbank sind: Lesen, Einfügen, Verändern und Löschen. Jedoch ist es nicht immer richtig, wenn alle Benutzer der Datenbank auf allen Daten diese Rechte besitzen. In einem Sicherheits-Design wird festgelegt, welcher Nutzer welche Rechte auf welchen Daten hat. Aus diesen Rechten heraus werden sogenannte Operationen definiert, die der Nutzer dann ausführen darf. Ein Beispiel für eine Operation ist: „füge Kunden-Datensatz hinzu“. Die Menge aller Operationen ergeben anschließend die API (Application Programming Interface; Anwendungs-Programmierschnittstelle).
Die API kann später auch übers Netz erreichbar sein, was es sowohl berechtigten Maschinen, als auch berechtigten Menschen ermöglicht, mit den Daten aus der Datenbank zu arbeiten. Mehr dazu im Artikel über JSON.
Schritt 4: Bedien-Oberfläche für Menschen aufbauen
Die API ist bereits für Maschinen-Bedienung perfekt geeignet. Sie können beispielsweise LED-Wände aus der Ferne anbinden, die sich Inhalte aus der Datenbank laden. Sie können Produktionsmaschinen anschließen, die sich ihre Auftrags-Belegung aus der Datenbank holen und den Produktionsfortschritt zurückfunken.
Menschen wollen allerdings keine Kommandos wie „lösche Datensatz mit ID 35“ textuell eingeben, sondern lieber einen Lösch-Knopf anklicken. Ein Designer, der sich mit Ergonomie und Gestalt-Gesetzen auskennt, kann für Sie die perfekte Bedien-Oberfläche planen, die dann von Entwicklern auch umgesetzt wird.
Schritt 5: Einführung und Weiterentwicklung
Meist zeigen sich die wahren Potenziale einer Software erst mit der Benutzung. Anpassungen und Verbesserungen basierend auf Erfahrungen, nicht bedachten Sonderfällen oder Gesetzesänderungen sind technisch kein Problem. Es sollte aber sichergestellt werden, dass das Entwickler-Team noch verfügbar ist oder Ersatz existiert.
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