Immer wenn ich Leuten erklären muss, was FOP ist, erkenne ich ein und dasselbe Muster: Schubladendenken. Doch mal am Beispiel:
FOP ist ein Framework – das höre ich oft von Entwicklern. Und nein: Ist es nicht. Ein Framework zwingt den Entwickler einer Programmiersprache in bestimmte Konventionen und bietet im Gegenzug dafür Vereinfachungen für Standardfälle. Doch FOP erzwingt keine Konvention in einer Programmiersprache – es führt seine eigene ein. Das, was der Framework-Benutzer beim Framework macht, tut FOP automatisiert vom Compiler.
FOP ist ein Modularisiertes ERP-System – auch eine Beschreibung, a la „in Deutschland trägt jeder Lederhose oder Dirndl“ – man maßt sich an, etwas voll erfasst zu haben – hat jedoch in Wahrheit nur einen kleinen Teil Deutschlands zu einer gewissen Jahreszeit im Kopf, überträgt das aber aufs Ganze. Die Wahrheit: Modul-Systeme sind zu klobig. Modul drin, Modul draußen – Modulsysteme sind nicht innerhalb der Module individualisierbar. FOP kann Funktionen prima innerhalb des Moduls austauschen – zum Beispiel ob ein Artikel nur einen oder viele Lieferanten hat.
FOP ist ein Baukastensystem – das umfasst es auch nicht. Baukastensysteme geben meist ein starres Schema vor, innerhalb dessen man Software bauen kann. FOP hingegen ist allgemeiner! Man kann beliebig neue Begriffe oder Diagrammtypen erfinden – der FOP Editor wird sie darstellen können.
FOP ist etwas eigenes – FOP ist FOP – nämlich Feature Oriented Programming. Man definiert eine Software nicht mehr über die Menge der Code-Zeilen, sondern über die Features, die in der Software enthalten sind. Das ist eine neue Kategorie, genauso wie der Begriff Auto eingeführt werden musste, da es sich eben nicht mehr um Kutschen handelte.
Bevor Sie FOP in eine Schublade stecken, lassen Sie sich erklären, was FOP kann. Nehmen Sie teil an der Revolution der Software-Entwicklung.
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