Im ersten Beitrag ging es um Technologische Schulden allgemein. Dann folgte ein Beitrag dazu, wie man den Überblick über seine technologischen Schulden behält. Jetzt soll es darum gehen, wie man technologische Schulden effektiv dazu einsetzt, schnell und trotzdem wirtschaftlich zum Ziel zu kommen.
Technologische Schulden fordern Zinsen, aber auch Zinseszinsen. Und genau um die Zinseszinsen soll es gehen: Ist eine Software oder ein IT-Projekt schlecht strukturiert, kann man den Fehler am Anfang noch einfach beheben. Je mehr darauf aufbaut, desto schwieriger wird es aber, die Fehler aus der Vergangenheit zu korrigieren.
So entstehen zum Beispiel auf den Provisorien weitere Übergangslösungen und Hacks, die die Komplexität des IT-Projekts unheimlich in die Höhe treiben.
Zu dem ursprünglichen Ziel, Zeit zu sparen und schnell nutzbare Ergebnisse haben, kommen nicht nur die Kosten des „Aufräumens“ hinzu, sondern es werden komplett neue Systeme um das schlecht Strukturierte System herum gebaut, die im Falle einer Korrektur wieder obsolet werden – sprich: Verlust durch Abschreibung.
Für den Entwickler können wir folgende Faustregel mitgeben:
Bevor man ein System um eine Funktion erweitert, wird das System geprüft, ob es für diese neue Funktion geeignet ist oder umstrukturiert werden sollte.
Das ist zwar etwas mehr Arbeit, während der Kunde auf die schnelle Umsetzung seines Features wartet. Es lohnt sich aber: Der Implementierungsaufwand für die neue Funktion sinkt drastisch, wenn das darunterliegende System besser geeignet ist. Veranschaulicht heißt das:
Bevor man neue technologische Schulden aufnimmt, muss man die alten Kredite abbezahlen
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