Ein Corona Testzentrum zu betreiben, ist eine logistische Herausforderung. In diesem Beitrag erzählen wir unsere Erfahrungen beim Aufbau eines COVID19-Testzentrums und die Anforderungen an Logistik und Schnittstellen.
Unsere Rolle beim Aufbau des Testzentrums
Nachdem unser Kunde die Beauftragung zum Aufbau eines Testzentrums erhielt, machten wir uns an die Arbeit, die Bestimmungen durchzuarbeiten und daraus Prozesse zu entwerfen, um möglichst viele Menschen pro Tag gut dokumentiert durchtesten zu können.
Nach einigem Schriftwechsel mit dem Landkreis war klar: Alle Verfahren sind mit sehr heißer Nadel gestrickt. Zuerst hieß es, Corona-Positiv-Meldungen gehen postalisch an den Landkreis. Auf Nachbohren gab man uns auch noch eine E-Mail, mit der wir die ausgefüllten Formulare auch digital zusenden durften.
Die Anbindung eine digitalen Schnittstelle (API) war zwar per Beauftragung vorgeschrieben, auf Nachbohren wurde allerdings bekanntgegeben, dass der Landkreis überhaupt noch keine Software im Einsatz hat. Es waren momentan einige Software-Anbieter in der Vorauswahl, von denen einer demnächst den Startschuss zur Implementierung bekommen sollte. Bis dahin haben die Testzentren ihre Ergebnisse analog zu melden. Die Digitalisierung auf Regierungs-Seite wird also noch mindestens 6 Monate, eher 1 Jahr dauern.
Unterdessen digitalisieren wir die Testzentrums-Seite mal weiter:
Erster Ablauf: Anmeldung und Voranmeldung
Damit keine langen Schlangen entstehen, soll jeder Test zu einem festgelegten Zeitslot stattfinden. Dazu entsteht ein Online-Terminkalender, in dem man sich aus den noch freien Terminen seinen persönlichen Slot aussuchen kann.
Normalerweise ist dieses Termin-Formular online. Um auch älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Termine auszumachen, gibt es zusätzlich noch eine Telefon-Hotline, hinter der sich Menschen verbergen, die auf telefonische Anweisung das Online-Formular stellvertretend ausfüllen.
Für „Laufkundschaft“ bzw. Menschen ohne Termin kann zusätzlich ein Touch-Terminal im Foyer der ehemaligen Arztpraxis eingerichtet werden.
Zweiter Ablauf: Aufruf der zu Testenden, Datenerfassung
Auf dem Arbeitsplatz sind die Materialien zum Testen vorbereitet:
- Sicherheitsvorrichtungen wie Spuckschutz
- ein Schreibtisch
- 2 Stühle
- 1 PC zum Eingeben der Testergebnisse
- ein Stapel Test-Kits
- Müllbehältnisse für Pappe, Restmüll und kontaminierten Sondermüll
Jeder zu Testende bekommt eine Terminvergabenummer. Der Tester sieht am PC, welche Nummer er als nächstes aufrufen darf. Durch die Voranmeldung per Telefon, Website oder Touch-Terminal sind bereits alle Kontaktdaten in der Datenbank hinterlegt – für den Tester allerdings aus Datenschutzgründen gesperrt. Erst bei einem Positiv-Test würden diese aktiviert werden.
Die Durchführung des Tests dauert ca. 15 Minuten. Während der Wartezeit auf das Testergebnis können Fragen geklärt werden, z.B. ob der zu Testende Symptome hat oder nicht. Ist das Testergebnis verfügbar, wird dies in die Maske am PC eingegeben und ein Zertifikat gedruckt.
Das Zertifikat hat keine besondere Form, enthält aber folgende Angaben:
- Name und Kontaktdaten des Getesteten
- Datum und Uhrzeit des Tests
- Testmethode
- Testergebnis
- Hinweise zur Zuverlässigkeit des Tests und Bedeutung des Testergebnisses
- Testende Organisation
- Testende Person
- Unterschrift der Testenden Person
Ist der Test negativ, endet der Test mit dem Erhalt des Testzertifikats in ausgedruckter Form.
Dritter Ablauf: Umgang mit positiv Getesteten
Positive Corona-Tests müssen an den Landkreis gemeldet werden. Dazu gibt es 3 Wege:
- Ausdruck und Versand in einem frankierten Postumschlag
- Formular per PDF als E-Mail
- Digitale Schnittstelle (noch nicht verfügbar)
Das Formular für positiv getestete benötigt unter anderem folgende Angaben:
- Kontakltdaten der getesteten Person
- Testzentrum
- Art des durchgeführten Test
- Liste der Personen, mit denen die getestete Person Kontakt hatte
Rüsten auch Sie Ihr Testzentrum digital aus
Mit unserer Software „Digitales Testzentrum“ erhalten Sie:
- Website-Plugin für die Voranmeldung
- Datenschutzkonforme Erfassung der Testdaten
- Zertifikat-Generator
- Meldewesen analog und später – wenn verfügbar – auch digital
- Kasse für die Abrechnung (auch Zusatzverkäufe wie Masken usw. möglich) – Kartenzahlung, Lastschrift, Bar usw.
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