Die Deckungsbeitragsrechnung ist eine der wichtigsten Methoden des Controlling bei Unternehmen aller Größen.
Vergleich mit der Vollkostenrechnung
Während die Vollkostenrechnung die Gemeinkosten direkt einem Kostenträger zugeschrieben werden, um eine Bilanzsumme bzw. Gewinn/Verlust zu berechnen, wird bei der Deckungsbeitragsrechnung der Gewinn = 0, sowie Gemeinkosten = 0 gesetzt und nach dem Preis umgestellt.
Während die Vollkostenrechnung lediglich eine IST-Analyse darstellt, errechnet der Deckungsbeitrag das SOLL.
Gewinnsteigerung durch Kenntnis über Deckungsbeiträge
Ist in einer Kostenkalkulation (Preisangebot) der Deckungsbeitrag bekannt, lassen sich Angebots-Abgaben vermeiden, bei denen das Unternehmen Verlust macht.
Was muss die Software können?
Die Software muss Kenntnis über alle variablen und fixen Kosten, sowie deren Umlage haben. Das sind:
- Einkaufspreise, Einkauf-Nebenkosten, Lagerkosten und Umlage je Stückzahl
- Personalkosten und deren Zuordnung zu Aufträgen oder zu Gemeinkosten
- Ressourcenverbrauch von Callcentern, Service-Mitarbeitern, Werbekanälen uvm. aufgeschlüsselt nach Auftrag
Das erreicht man nur, wenn es eine auf das Unternehmen abgestimmte Beratung gegeben hat, die den konkreten Bedarf an Eingangsdaten ermittelt. Entsprechend wird dann ein ERP geplant, das alle diese Daten abbildet, sowie möglichst selbstständig aus Datenquellen füttert.
Preisgestaltung je Verhältnis Deckungsbeitrag zu Gemeinkosten
Ist der Deckungsbeitrag hoch im Verhältnis zu den Gemeinkosten, hat man folgende Situation: Jeder Auftrag kostet in der Herstellung verhältnismäßig viel Aufwand bzw. Material, mit dem relativ wenig Gemeinkosten bestritten werden müssen. Demnach ist die Einhaltung des Deckungsbeitrags bei der Preisgestaltung immer wackelig, weshalb man eine sehr detailgetreue und strikte Kalkulation benötigt. Zur Deckung der Gemeinkosten kann ein zum Deckungsbeitrag proportionaler Betrag festgelegt werden (z.B. 20% über Herstellungskosten), womit man bei ausreichend Auftragslage Gewinn macht. Mehr Aufträge bedeuten hingegen auch höhere Kosten. Rabatte, die die Auftrags-Zahl erhöhen sollen, sind also grundsätzlich gefährlich. Stattdessen sollte man sich darauf konzentrieren, hochwertigere Kunden zu akquirieren.
Dominieren hingegen Gemeinkosten, ist eine andere Strategie gefragt: Das Produkt wird umso wertvoller, je häufiger Sie es absetzen (und damit kopieren) können. Ein klassisches Beispiel ist der Zirkus mit 1.000 Plätzen: Der eigentliche Kostenpunkt ist nicht die Bereitstellung der Sitzplätze, sondern das Zirkusprogramm. Demzufolge kann mit Rabatten dafür gesorgt werden, dass mehr Kunden kaufen (Kinder-Ermäßigung), aber auch der Gewinn mit VIP-Longue gesteigert werden.
Fazit
Die Deckungsbeitragsrechnung muss individuell auf Ihre Situation angepasst werden. Eine gute Preisstrategie sichert Ihre Gewinne und vermeidet Kalkulations-Fallen.
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