Die totale Digitalisierung

Inzwischen haben sich zwei Lager zum Thema Digitalisierung herauskristallisiert.

Lager 1: alles muss digitalisiert werden

Die Anhänger dieses Lagers lieben eine übersichtliche, einheitliche, digitalisierte Welt. Jeder noch so kleine Handgriff soll auch in der Software abgebildet sein. Behördengänge, egal wie selten sie sind, sollen online erledigt werden können.

Die Vorteile dieser Weltansicht: Neue Chancen und Möglichkeiten tun sich auf mit der Digitalisierung. Durch die manchmal unnötig aussehenden Big Data-Sammlungen entstehen später neue Optimierungs-Chancen.

Die Nachteile sind aber auch gravierend: Dadurch, dass alle Prozesse digitalisiert wurden, sind sie damit auch erstarrt und nicht mehr so flexibel. Ein schnelles Reagieren auf Havarien funktioniert nur, wenn die Software diese Ausnahmefälle auch vorgesehen hat.

Lager 2: dort digitalisieren, wo es profitabel ist

Anhänger der Pragmaten kritisieren unnötige IT-Prozesse, die Zeit fressen, wenn es doch schnellere, händische Lösungen gibt. Sie lieben heterogene Landschaften, in denen man die Vorteile beider Welten kombiniert.

Die Vorteile: Die Pragmaten sind sehr kosteneffizient. Sie investieren nicht in Software-Features, die aus rein ideologischen Zwecken angebracht werden sollen. Ebenfalls sind die Pragmaten flexibler, wenn es um Abweichungen vom Datenschema geht. Für sie ist eine Nicht-IT-Lösung kein Provisorium, sondern ein Mittel, an bestimmten Stellen Kosten zu sparen oder Abläufe zu optimieren.

Nachteilig wirkt sich aus, dass einige Daten auf handschriftlichen Zetteln oder Köpfen, andere in den Datenbanken verteilt sind. Auch verbaut man sich mit fehlender Digitalisierung Chancen zu weiterer Datenauswertung, die manchmal sehr hilfreich sein kann, zum Beispiel im Controlling.

Zusammenfassung

Wieviel Digitalisierung man bevorzugt, ist eine persönliche Sache. Arbeiten allerdings mehrere Menschen zusammen, überwiegen die Vorteile einer zentralen Datenbank, an der alle mitwirken können.

Wir empfehlen dahier eine Strategie, mit nicht-digitalen, flexiblen Prozessen zu beginnen und diese ab einer gewissen Reife zu digitalisieren, um von dem Nutzen profitieren zu können.

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