Haben Sie schon einmal einer Bank einen Businessplan vorgelegt oder versucht, einen solchen vor Geschäftsgründung anzufertigen?
Prognosen aus dem Ungewissen
Unternehmer sein heißt, Entscheidungen unter Ungewissheit zu treffen. Allerdings ist Ungewissheit kein Schwarz-Weiß. Beispielsweise wissen wir beim Wandern nicht, ob wir beim nächsten Schritt stürzen werden oder nicht.Durch Zuhilfenahme unserer Augen können wir dieses Risiko aber gut abschätzen und dementsprechend reagieren. Und unser Gleichgewichtssinn hilft uns, einen potenziellen Sturz durch Stolpern zu deeskalieren. Warhnehmungen und Input helfen uns, bessere Entscheidungen zu treffen.
Der Königsweg bei Entscheidungen
Will man wohlfundierte Entscheidungen treffen, sollte man das EVA-Prinzip anwenden: Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe. Da bei Entscheidungen unter Ungewissheit allerdings nicht alle Eingaben vorliegen, müssen die vorhandenen Informationen als Eingabe genommen werden und in der Verarbeitungs-Phase bestmögliche Möglichkeiten prognostiziert werden. Möglichkeiten der Prognose sind:
- Extrapolation: Die letzten Jahre waren das Wachstum der Branche jedes Jahr 5%; Dieses Jahr also auch
- Analogien: Ein Mitbewerber macht X Umsatz, also dürfte es mir auch möglich sein
- Differenzierung zu Analogien: Wird Mitbewerber X Marketing-Budget haben und Y Marktanteil, werde ich mit 2% von X Marketing-Budget auch nur 2% von Y Marktanteil bekommen
Weniger Informationen sind besser als schlechte Informationen
Benutzen Sie lieber 5 Datensätze aus Ihrer eigenen Firma, um Ihre Verkaufsprognosen zu tätigen, als 1.000 Datensätze eines branchenfremden Konkurrenten. Aus wenig guten Informationen können Sie noch stichhaltigere Erkenntnisse gewinnen, als aus vielen Datensätzen, die Fehler enthalten oder unpassend sind.
Wird das die Bank überzeugen?
Haben Sie Ihre Datenbasis erschlossen und die richtigen Daten-Weiterverarbeitungs-Verfahren ausgewählt, geht es ans Eingemachte: Der Banken-Präsentation. Lediglich die errechneten Zahlen vorzuzeigen, wird niemanden überzeugen. Bauen Sie also folgendes in die Präsentation ein:
- Erklären Sie, welche Daten Sie als Ausgangsbasis gewählt haben
- Erläutern Sie, warum gerade diese Eingangsdaten am besten geeignet sind, für Ihre Prognose gute Ergebnisse zu liefern
- Erklären Sie, wie Sie die Daten weiterverarbeitet haben und warum gerade diese Verrechnung die Daten für Ihre Situation aufbereiten wird
- Nennen Sie das Ergebnis Ihrer Prognosen und sagen Sie, was auf dieser Datengrundlage Ihre Entscheidung ist
Fazit
Grundlage jeder Prognose müssen real messbare Daten sein. Je feiner diese sind und je besser Ihre Verarbeitungs-Fähigkeiten aus wenig Informationen gute Erkenntnisse gewinnen, desto bessere Prognosen können Sie erstellen. Nicht nur die Banken werden es Ihnen danken, sondern auch Sie selbst, denn nichts ist schlimmer als eine Prognose, die zwar die Bank überzeugt, Sie den Kredit aufnehmen und das Geschäftsmodell anschließend nicht aufgeht.
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