Stehen Firmen vor einer Umstrukturierung oder stehen kurzzeitig Herausforderungen an, wird oft ein Interims Manager ins Unternehmen bestellt. Dieser kann zum Beispiel das Arbeitsklima verbessern, eine bestimmte Software einführen, Automatisierungen implementieren oder das Unternehmen durch Umstrukturierung aus einer Krise befördern.
Wann lohnt es sich, für das Thema Digitalisierung einen Interims Manager zu engagieren
Interims Manager zählen zu den Führungskräften. Sie werden überdurchschnittlich gut bezahlt, sind jedoch nur einen kurzen Zeitraum engagiert. Der Vorteil eines Interims Manager ist, dass dieser im Unternehmen direkt engagiert ist. Er lernt sich in die Strukturen ein und ist dauerhaft vor Ort.
Für die Digitalisierung rein eine externe Firma (z.B. eine Software-Entwicklungs-Firma) zu beauftragen, kann zu starken Kommunikationsschwierigkeiten führen. Ein Manager des Unternehmens muss seine Zeit dafür aufbringen, die Beratungsgespräche, das Anforderungsmanagement und die vielen Abnahmegespräche durchzuführen. Ist diese Kapazität im Unternehmen nicht vorhanden, hilft ein Interims Manager.
Welche Aufgaben schlummern hinter dem Thema Digitalisierung?
Vom analogen Unternehmen des 20. Jahrhunderts bis zum Idealbild des komplett digitalisierten Unternehmens ist es ein weiter Weg. Und nicht alle Bereiche, in denen digitalisiert werden kann, lohnen sich auch zu digitalisieren. Ein Beispiel:
Die Kalkulation ist in Bereichen der Produktion für den Menschen aufwendig, aber da immer dieselben Maschinen verwendet werden und die Anzahl der Arbeitsschritte z.B. aus einer Zeichnung ablesbar und überschaubar sind (und nicht etwa über eine Beratung erst festgelegt werden müssen), lohnt sich dort der Einsatz einer Kalkulations-Software, denn auf fünf Angebote kommt nur ein Auftrag. Anders sieht es bei Auftrags-Entwicklern (z.B. im Bereich Software, Elektronik oder Ingeneurswesen, Architektur) aus. Diese verwenden einen Großteil ihrer Zeit für die Beratung, während die Zeit für das Schreiben eines Angebots vernachlässigbar ist. Auf ein Angebot kommt ein Auftrag.
Das komplett digitalisierte Unternehmen umfasst unter anderem folgende Bereiche:
- Alle Belege werden elektronisch archiviert und aufgrund der Rechnungs-Metadaten auch automatisch gebucht. Ein Ausdruck auf Papier geschieht nur noch aufgrund von Gesetzen und landet im Archiv.
- Mitarbeiter beantragen ihren Urlaub über ein digitales Formular, ebenso liefern sie Krankmeldungen elektronisch ab. Schichtpläne werden demnach automatisch festgelegt anhand von Wünschen (und evtl. gesteuert über finanzielle Anreize) nach einem flexiblen Regelsystem erstellt.
- Das Unternehmen erstellt Rechnungen automatisch und verschickt diese per E-Mail oder über Kouvertier-Service in der Post.
- Für alle Reklamations-Prozesse gibt es ein Online-Formular, das eine schnelle Reklamations-Bearbeitung erlaubt.
- Ein Callcenter kümmert sich um Telefon-Anfragen. Die Callcenter-Mitarbeiter sind direkt an die Firmen-Datenbank angebunden.
- Kunden bestellen die Waren nur noch online oder über eine maschinell ansprechbare API ins Kanban des Abnehmers integriert
- Lagerung und Versand übernimmt eine Fulfillment-Firma, die entsprechend mit Lieferbändern und automatisierten Regalen ausgestattet sind.
- Controller arbeiten auf den komplett digitalisierten Daten und optimieren die Preiskalkulation
- Qualitätssicherungs-Messdaten werden komplett über Sensoren erfasst
Fazit
Anstatt einzelne Firmen zu beauftragen, mit denen Sie aufwendig Digitalisierungs-Projekte planen müssen, können Sie auch einen Interims Manager bestellen, der sich in Ihre Unternehmens-Strukturen einarbeitet und anschließend die profitabelsten Einzelprojekte plant und Firmen zur Umsetzung beauftragt.
Comments are closed